Die Karnevalssaison in Thüringen fand ihren krönenden Abschluss mit einer besonderen Ehrung: Ministerpräsident Mario Voigt begab sich am Rosenmontag auf eine ausgedehnte Tour durch den Freistaat und würdigte die närrische Hochkultur vor Ort. Am darauffolgenden Fastnachtsdienstag lud er gemeinsam mit Landtagspräsident Thadäus König Vertreterinnen und Vertreter von rund 40 Karnevalsvereinen sowie zahlreiche Prinzen- und Kinderprinzenpaare zum Empfang in den Thüringer Landtag ein.

Rosenmontag – Eine Tour durch die Karnevalsregionen

Schon früh am Morgen startete Ministerpräsident Mario Voigt in Mechterstädt, wo er am traditionellen Inklusionskarneval im Bodelschwingh-Hof teilnahm. Die Freude der Menschen vor Ort zeigte eindrucksvoll, dass Karneval alle verbindet – unabhängig von Herkunft oder Einschränkungen.

Der Präsident des Landesverbandes Thüringer Karnevalvereine (LTK), Christoph Matthes, brachte es in seiner Rede auf den Punkt: „Hier erleben wir echten Karneval – nicht die Inszenierung, sondern die pure Freude. Hier sind die echten Narren! Karneval bedeutet, Menschen zusammenzubringen. Unter der Kappe sind wir alle gleich, und genau das feiern wir heute!“

Danach führte die Tour nach Gotha, wo der Ministerpräsident beim Kindergarten-Rosenmontag die jüngsten Karnevalisten besuchte. Hier wurde deutlich, dass die Begeisterung für das närrische Brauchtum bereits im Kindesalter geweckt wird und sich von Generation zu Generation fortsetzt.

Christoph Matthes wandte sich mit humorvollen Worten an die Kinder: „Na, seid ihr gut drauf? Wenn ich euch hier sehe, weiß ich: Der Karneval hat eine große Zukunft! Ihr macht das toll, ihr seid mit Freude dabei – genau darum geht es! Kinder sehen die Welt mit anderen Augen, wo Erwachsene Probleme finden, sehen Kinder einfach Lösungen. Das ist eine Lektion, die wir uns alle bewahren sollten! Helau!“

Um die Mittagszeit folgte ein besonderer Empfang im Landratsamt Gotha, bei dem Vertreterinnen und Vertreter der Karnevalsvereine des Landkreises begrüßt wurden. In seiner Rede unterstrich Voigt die enorme Bedeutung des Ehrenamts für den Karneval und hob hervor, dass die Thüringer Landesregierung sich verstärkt für die Unterstützung der Vereine einsetzen werde – finanziell sowie durch klare Regelungen und eine verbesserte Kultur der Wertschätzung.

Auch Christoph Matthes sprach Klartext: „Ohne Karneval läuft hier gar nichts! Ehrenamt braucht Unterstützung – nicht nur finanziell, sondern auch durch weniger Bürokratie und mehr Planungssicherheit. Karneval ist Kultur, ist Jugendarbeit, ist sozialer Zusammenhalt! Wir brauchen keine Millionenbudgets wie in Köln oder Mainz – wir haben Herz! Aber Herz allein reicht nicht. Karneval muss als das anerkannt werden, was er ist: ein echtes Kulturgut! Helau!“

Am Nachmittag stand der Rosenmontagsumzug in Altenbergen/Catterfeld auf dem Programm. Gemeinsam mit den zahlreich erschienenen Jecken erlebte der Ministerpräsident den farbenfrohen und stimmungsvollen Zug, bei dem unzählige Kamelle und Rosen verteilt wurden und die Musik der Festwagen durch die Straßen hallte.Christoph Matthes brachte die Atmosphäre auf den Punkt: „Jetzt sind wir da, wo Karneval hingehört – mitten ins Getümmel! Karneval ist Urlaub von sich selbst, ein Licht in dunklen Zeiten. Heute gehört die Straße uns – und wir feiern das Leben! Helau!“

Den Abschluss der Rosenmontagstour bildete am Abend die Veranstaltung der Sollstedter Carnevalsgesellschaft (SCG). Hier wurde noch einmal ausgelassen gefeiert, getanzt und gelacht. Voigt ließ es sich nicht nehmen, aktiv mitzufeiern, und unterstrich in seiner Ansprache, dass Thüringen eine der bedeutendsten Karnevalsregionen sei, was insbesondere der unermüdlichen Arbeit der Ehrenamtlichen zu verdanken sei.

Christoph Matthes fügte hinzu: „Hier fing alles an – und ich stehe nicht nur als Präsident hier, sondern als einer von euch. Karneval ist nicht Perfektion, sondern Leidenschaft! Und wer glaubt, dass man in der Bütt nichts mehr sagen darf, dem sage ich: Karneval war schon immer der Spiegel der Gesellschaft. Wahrheit stirbt nicht durch Verbote, sondern durch Gleichgültigkeit. Und genau deshalb sind wir hier – um laut zu sein, zu feiern und zu zeigen, dass Karneval lebt! Helau!“

Fastnachtsdienstag – Empfang im Thüringer Landtag

Am Dienstag folgte das nächste Highlight: Gemeinsam mit Landtagspräsident Thadäus König empfing der Ministerpräsident im Thüringer Landtag die Prinzenpaare der Thüringer Karnevalvereine. Rund 40 Vereine waren vertreten, um den Abschluss der Session gebührend zu feiern und ihre Anliegen direkt an die Landespolitik zu richten.

In seiner Rede betonte Voigt die kulturelle Bedeutung des Karnevals und würdigte die Leistung der über 30.000 ehrenamtlichen Karnevalisten im Freistaat. Er unterstrich, dass Ehrenamt und Tradition untrennbar mit Thüringen verbunden seien und daher in Zukunft eine noch stärkere Förderung erfahren müssten.

Auch Landtagspräsident Thadäus König lobte das Engagement der Vereine und sprach von einer „einzigartigen Gemeinschaft“, die jedes Jahr das grüne Herz Deutschlands in ein buntes Konfettimeer tauche. In einer humorvollen Geste überreichte das Landesprinzenpaar dem Ministerpräsidenten eine symbolische närrische Urkunde, mit der ihm für seinen Einsatz für den Karneval gedankt wurde.

Ein besonderer Moment war die Ehrung von Axel und Moni Schäffner: Nach zehn Jahren übergab Axel Schäffner das Amt des Landesprinzenführers an das amtierende Landesprinzenpaar, Inken I. und Pepe I. Christoph Matthes würdigte Axels langjähriges Engagement mit bewegenden Worten: „Zehn Jahre lang hast du den Karneval mit Herz, Humor und Hingabe vertreten. Dein Einsatz hat Maßstäbe gesetzt, und mit Inken und Pepe wissen wir dein Erbe in den besten Händen. Danke, Axel – und an unsere neuen Landesprinzenführer: Viel Erfolg für die kommende Saison! Helau!“

Christoph Matthes schloss den Empfang mit klaren Worten: „Karneval ist gelebte Vielfalt. Wir sind hier, um zu feiern – aber auch, um deutlich zu machen, dass Karneval mehr ist als Tanz und Kostüm. Er ist eine Plattform für kritische Gedanken, die oft nur in diesen Tagen ausgesprochen werden können. Ehrenamt ist in unserer Verfassung als Staatsziel verankert – und das muss sich auch in der Förderung widerspiegeln! Planungssicherheit, Bürokratieabbau und Anerkennung – das fordern wir, nicht für uns, sondern für alle, die den Karneval tragen. Denn eines ist sicher: Wir lassen uns den Mund nicht verbieten! Helau!“

Mit einem gemeinsamen „Thüringen, Helau!“ endete der feierliche Empfang, der nicht nur den Karneval würdigte, sondern auch die Brücke zwischen Politik und Brauchtum weiter festigte. Ein närrisches Finale, das zeigt: Karneval ist und bleibt ein bedeutender Teil der Thüringer Identität!