Am 26. Januar 2022 fand der erste ökumenische Karnevalsgottesdienst in der Boni-Kirche in Leinefelde statt. Die Närrinnen und Narren, die bereits seit Jahren der Einladung des Schulpfarrers der Bergschule in Heiligstadt, Pfarrer Markus Könen, folgen, kamen allerdings mit der Zählung etwas durcheinander. Die ersten närrischen 11-mal fand der Karnevalsgottesdienst ebenfalls in Leinfelde statt, allerdings als katholische Eucharistiefeier, mit allem, was dazugehört, von der Gabenbereitung, über das eucharistische Hochgebet, sowie der Wandlung von Brot und Wein. Selbst auf eine katholische Taufe, heilige Erstkommunion und Firmung können die katholischen Narren in den letzten 13 Jahren zurückblicken. 

2022 war es ein wenig anders – das erste Mal in Ökumene mit Pfarrer Dr. Florian Zobel vom Evangelischen Kirchenkreis Mühlhausen. Aber vieles war wie immer. Die Närrinnen und Narren kamen im Ornat, mit Kappen und Orden in die Kirche und es war eine sehr bunte Gemeinschaft, die Pfarrer Markus Könen zu Beginn des Gottesdienstes nach dem Ausfall im Jahr 2021 freudig begrüßte. Es folgte das Kyrie sowie die Lesung, die traditionell von Rolf Berend verlesen wurde, und das Evangelium. Anschließend hörten die Karnevalistinnen und Karnevalisten gespannt auf die Predigt von Pfarrer Zobel, in der er über die Gemeinsamkeiten zwischen Karnevalisten und Gläubigen sprach und die gemeinsamen Ziele, ein Lachen zu bereiten sowie den Alltag zu erleichtern. Vor dem Schlusssegen gab es noch eine Überraschung für Pfarrer Zobel. Zum elften Jubiläum 2019 wurde Pfarrer Könen mit dem Orden “Herrlich Närrisches Thüringen” ausgezeichnet, den er zum Karnevalsgottesdienst trug. Da Pfarrer Zobel sichtbar der Halsschmuck für diese besondere Segensfeier der Karnevalisten fehlte, wurde er ih man diesem Abend verliehen. 

Nach dem Schlusssegen dufte natürlich, wie die letzten Male, der Witz von Pfarrer Markus Könen nicht fehlen: Vier Pfarrer, hier auf dem Eichsfeld, sitzen abendlich zusammen und unterhalten sich ein wenig. Zu späterer Stunde sagt der eine: „Ich muss Euch was erzählen. Ich habe da ein Problem, dass mich seit längerem umtreibt. Ich habe sehr große Schwierigkeiten, an meinem Zölibat festzuhalten”. Eine Weile später sagt der Zweite: „Ich habe auch ein Problem. Ich bin dem Messwein sehr angetan und habe schon ein echtes Alkoholproblem, aber ich weiß nicht, wie ich da rauskommen kann”. Wieder eine Zeit später meldet sich der Dritte: „Mein Problem ist die Spielsucht. Ich habe schon die ganze Gemeindekasse geplündert und weiß nicht, wie ich das Geld wieder reinbekommen kann, ohne, dass es jemand merkt.” Danach beklemmendes Schweigen bis die drei den Vierten fragen, ob er denn frei von Sünde und Problemen sei. Darauf sagte er: „Nein – ich bin nicht frei von Problemen, ich tratsche furchtbar viel und kann absolut nichts für mich behalten.”